Ich erinnere mich noch genau an die schwierigste Zeit im Studium – das 3. und 4. Semester. Ich hatte im Klavierunterricht einen anderen Dozenten als im Semester davor und konnte noch nicht gut spielen, auch nach mehreren Terminen klappten die Lieder noch nicht gut. Ich hatte nämlich noch meine eigene Technik, das Lied zu lernen: ich übersetzte zu Hause die westlichen Noten in indonesische Noten und versuchte, das Lied schnell auswendig zu lernen, damit ich dann im Unterricht so tun konnte, als ob ich nach den westlichen Noten spielen konnte. Das Problem war, dass mein Dozent im Unterricht das Lied immer wieder von verschiedenen Stellen wiederholen wollte und ich konnte ja keine Noten lesen sondern konnte das Lied nur ganz auswendig.
Als der Dozent das gemerkt hat wurde er sehr wütend und sagte, ich würde hier nicht hinpassen, ich würde es nicht verdienen hier zu sein (während er mit seinem Finger auf mich zeigte) und er sagte, wenn er der Dekan wäre würde er mich sofort rauswerfen, ich solle jetzt sofort mein Buch nehmen und gehen (der Unterricht ging erst 10 Minuten).
Auf dem Heimweg weinte ich sehr laut, ich ging direkt nach Hause, obwohl ich noch andere Unterrichtsstunden hatte, aber das war mir egal, ich dachte der Dozent hatte recht und ich würde nicht an die Uni passen… ich packte direkt alle meine Sachen zusammen (ich dachte ich könnte ja an die Hochschule in Bali gehen, wie ich es ursprünglich geplant hatte), die Worte des Dozenten hörte ich immer wieder in meinen Ohren. Als ich alles gepackt hatte kam meine Kommilitonin zu mir (jeder Student hatte einen Kommilitonen aus einem höheren Semester, der ihn begleitete) und fragte, was los sei. Warum ich alle meine Sachen packen und weinen würde. Da fing ich noch mehr an zu weinen und erklärte ihr, was an diesem Tag passiert war.
Sie sagte dann einen Satz, den ich bis heute nicht vergessen kann: Wenn Gott schon entschieden und erlaubt hat, dass du hier studierst, dann hat absolut niemand das Recht, dir zu verbieten, hier zu studieren oder dich sogar rauszuwerfen. Dieser Satz hat mich wieder gestärkt und ich hatte wieder Motivation weiterzumachen und allen zu beweisen, dass ich auserwählt und berufen dazu wurde, hier zu studieren.
Danach beteten wir noch zusammen und meine Kommilitonin sagte, ich solle um 17 Uhr im Klavierraum am Campus sein. Ich fragte mich warum, aber ich war pünktlich um 17 Uhr dort. Dort warteten 8 oder 9 meiner Kommilitonen, die meine Kommilitonin zusammengerufen hatte. Sie fragte mich, ob ich pro Tag zusätzlich zum Studium noch ca. 6 Stunden Klavierspielen, Notenlesen und Musiktheorie lernen wolle und ich sagte, ja natürlich. Und sie sagte: „ok, wenn das so ist werden dir alle diese Leute ab jetzt helfen und dir Klavierspielen, Notenlesen und Musiktheorie beibringen. Wir werden heute Abend von 19-24 Uhr beginnen und dann wieder morgens von 4-6 Uhr.
So ging das über 15 Monate. Es war nicht einfach, aber ich wusste, dass ich erst auf die 10te Treppenstufe kommen konnte, wenn ich bei der 1ten anfangen würde.
Langsam aber sicher veränderte sich die Situation und ich verstand immer mehr über die Musik und deren Theorie. Ich möchte hier betonen, wie wichtig es ist, eine religiöse Gemeinschaft wie einen Hauskreis zu haben, eine Gruppe Glaubensschwestern und Brüdern, mit denen man nicht nur über den Glauben spricht, aber diesen auch im Alltag lebt. Mein Hauskreis hat mich immer unterstützt, ob physisch, mental oder spirituell (beispielsweise jeden Tag bei einem Gebet und Austausch über alle möglichen Dinge). Solch eine Gemeinschaft macht uns stark und hilft uns, schwierigste Zeiten zu durchstehen.
Ich hoffe, dass jeder der das liest, eine Gemeinschaft in der Umgebung sucht, denn wenn wir weit weg sind von unserer Familie, dann wird die Gemeinschaft unser zweites Zuhause. Über diese Gemeinschaft wuchs ich auch im Glauben. Die Tage verstrichen bis ich schließlich mein Studium erfolgreich abschloss – nach 3 Jahren und 6 Monaten. Und was mich sehr stolz macht ist, dass ich die erste Frau aus meiner Klasse war, die das Studium erfolgreich abschloss. Und ich war mir sehr dessen bewusst, dass ich das nicht geschafft hatte wegen meiner eigenen Kraft oder meiner eigenen Schlauheit, sondern wegen der Gnade und Liebe Gottes, die mich immer begleitet hat bis ich zu Ende studiert hatte.
Mein Hauptfach im Studium war Gesang, mein Nebenfach Geige. Über mehr als 16 Jahre war ich Chorleiterin und Leiterin von Vocal Groups und von 25 Chören (Kirchen in West-Sumba, Zentral-Sumba, Jogyakarta, Klaten, Surakarta, Solo, Temanggung, Delanggu und auch in der Christlichen Oberschule Klaten, in der internationalen Tabernakel-Oberschule, im Staatsgericht Klaten, in Gesundheitsstationen in Klaten und in Kirchen in Dörfern nahe Jogyakarta und Klaten). Außerdem war ich in der Jury von verschiedenen Wettbewerben für Sänger, Vocal Groups und Bands – das waren die wertvollsten Erfahrungen in meinem Leben. Ich bin stolz, dass ich von Gott das Vertrauen und das Talent der Musik bekommen habe, um für viele Menschen ein Segen zu sein, egal wo ich hingehe. Solange ich lebe werde ich mein Talent einsetzen, um Gott zu loben.
Apostelgeschichte 5:20 Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens.
Matthäus 28:19-20 Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden1! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! 20 Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!
Dieses Leben ist zu wertvoll und wir bekommen nur einmal die Chance auf diesem Planeten zu leben. Lasst uns deshalb das Beste aus der Liebe und den Talenten machen, die wir von Gott anvertraut bekommen haben.
Philipper 4:8 Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen.
Adresse
Große Straße 123
20017 Lichtermeer
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 9–17 Uhr
Samstag und Sonntag: 11–15 Uhr
Hier wäre ein guter Platz, um dich und deine Website vorzustellen oder weitere Informationen anzugeben.
Adresse
73730 Esslingen
Indonesian musician
There is one comment on Wie wichtig es ist, in einer Gemeinschaft zu sein